Artikel vom 17. Dezember 2019
Im Allgemeinen kann jede Frau ihr Kind sicher und geschützt in sich wachsen lassen und es ohne Hilfe und Eingriffe gebären. Sie ist fähig Milch in der Brust zu bilden, ihr Kind zu ernähren und mit ihrem/ihrer Partner/in eigenständig und intuitiv zu versorgen, die Signale des Neugeborenen zu erkennen und diese zu befriedigen.
Wieso dann brauchen wir eine Hebamme?
Wenn wir ohne Hilfe in der Lage sind Kinder zu empfangen und auch die Elternschaft eine intuitive Sache ist, wieso braucht es dann eine Hebamme oder einen Gynäkologen?
Das wichtigste für mich als Hebamme ist zu klären, was eine Hebamme macht und was der Gynäkologe. Hebammen sind die Fachfrauen im Bereich der regelgerechten Schwangerschaft, Geburt und der Wochenbettzeit bis zum Ende der Stillzeit. Der Gynäkologe beschäftigt sich mit der „Lehre von der Entstehung, Erkennung, Behandlung und Verhütung der Erkrankungen des weiblichen Sexual- und Fortpflanzungstraktes“. (Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Gynäkologie ) Wir sind uns sicher einige, dass Schwangerschaft keine Erkrankung ist und damit gehört die Betreuung der regelrechten Schwangerschaft in die Hände der Hebamme.
Kinder bekommen ist in unserem Zeitalter sicher eines der größten Abenteuer und es ist definitiv schwieriger geworden. Aber was heißt denn schwieriger genau?
Die vielen Veränderungen, Neuerungen, wissenschaftliche Erkenntnisse von Experten und Gegenexperten, Ausbreitungen von pädagogisch-psychologischen Theorien und unser Lebensstil prasseln auf die werdenden Eltern ein und sorgen für große Verunsicherung und auch Ängste. Spätestens hier kommt die Hebamme ins Spiel, die zur besten Wegbegleiterin wird, gerne auch in Zusammenarbeit mit einer Gynäkologin, wenn die Frau dies wünscht oder benötigt. Idealerweise ist die Hebamme aber schon Ansprechpartnerin, bevor die Informationsflut beginnt.
Die Frauen und Paare brauchen die Hebamme also als Expertin für alle Themen rund um Schwangerschaft, Geburt, Wochenbett und Still- sowie Tragezeit, für Körpergefühl und Vertrauen in die Fähigkeiten des weiblichen Körpers, als Begleiterin in Situationen die Unsicherheiten und Entscheidungen mit sich bringen aber auch als verständnisvolle Beraterin.
Aber was genau ist denn nun der Grund, warum Kinder bekommen und haben so viel schwieriger ist als noch vor 100 Jahren?
- Teil 1 (“Serie: Hebammen, braucht man das oder kann das weg?”) Kinderwunsch und Schwangerschaft
- Teil 2 (“Serie: Hebammen, braucht man das oder kann das weg?” – in Kürze) Geburt
- Teil 3 (“Serie: Hebammen, braucht man das oder kann das weg?” – in Kürze) Wochenbett bis Ende der Stillzeit